Buchvorstellung, Humor

Reptil – Ein kaltblütiges Libretto

2 bis 16 Grad

Guten Morgen ihr lieben Seelen und Buchsuchtis.

Heute schreibe ich endlich die Rezension zu meinem, vor kurzem zugesandten, Rezensionsexemplar. Danke an dieser Stelle an den Verlag, leider gab,s dazu kein Begleitschreiben. Ich erwarte jetzt keine Roman, aber ich finde ein paar Worte wären ganz nett, zumal mit das Exemplar ungefragt zugesandt wurde. Und denn Beleg-Link möchte ich ja auch wohin schicken, oder ist es den Verlagsmenschen egal ob ich es lese und rezensiere?

Aber nun zur Rezension, die mir dieses mal nicht ganz so einfach gefallen ist, warum erfahrt ihr gleich im Anschluss.


Werbung | Rezensionsexemplar

Format: Taschenbuch| Seite: 125| Erschienen: März 2024
Verlag: Knapp| Genre: Comedy
ISBN: 978-3-907334-23-2| Preis: D – 22 / CH 25.- sFR.

Zur Autorin

Jane Mumford, halb Engländerin halb Schweizerin, ist nicht nur eine Autorin, nein, sie ist auch Musikerin, Kabarettistin und Illustratorin. Ich muss gestehen, ich hab von ihr noch nie was gehört, gelesen noch bewusst gesehen aber angeblich solle sie ja ein Multitalent sein und alles was sie in die Hände nimmt, macht sie sehr gut. Wobei, das erste Buch welches sie geschrieben hat, dieses hier ist, welches ich euch heute vorstellen darf.

Zum Inhalt

Was also finden wir in dem Büchlein? Was wird hier zum Thema gemacht? Nun, kurz und knapp gesagt, es geht um die Schweizer, im weitesten Sinne auch um den Menschen allgemein, aber der Schweizer und die Schweizerin dürfen öfters mal hin halten. Jane Mumford macht sich Gedanken darüber, wie wir Menschen / Schweizer so lange überlebt haben auf dieser Erde. Da gab’s schliesslich so viel Widrigkeiten wie die Pest, Vulkane, Kriege und so weiter … dennoch haben wir es geschafft heute noch immer hier zu sein und unser Unwesen zutrieben.

Aus der Sicht der Autorin oder ihrem Büchlein, sind Blut, Schweiss und Tränen von gestern! Denn wer überleben und seine Vormachtstellung behalten will, sollte am besten kaltblütig werden.

Themen die kurz angerissen werden sind zum Beispiel…

  • Liebe…
  • Tod…
  • Zufall…
  • Natur…
  • Schuld…
  • Nippel

Und noch andere.

Vorwort

Okay eigentlich Kapitel null.

Sprich: Du musst es tatsächlich lesen.

Der Anfang – Seite 7

Titel und Cover

Der Titel fällt wohl als erstes auf, da hat man doch gleich eine Assoziation, doch kann ich nicht wirklich einen Bezug finden. Also zu Reptil. Ausser sie spricht auf das „Reptiliengehirn“ im Menschen an. Die Amygdala. Oder es geht darum das man in der heutigen Zeit, sinnbildlich kaltblütig werden muss um zu Überleben. Wie zynisch. Denn genau deswegen sind wir ja jetzt an dem Punkt wo wir grade stehen. Also für mich kein erstrebenswerte Lebensweise. Und was noch wichtig ist zu wissen, der Titel des hier vor mir liegenden Exemplar’s, ist der selbe wie ihre Bühnenprogramm. Aus den Texten hat sie nämlich ein Libretto geschrieben, eben ein Büchlein.

Das Cover ist schlicht in Schwarz gehalten dafür ist der Titel mit knalligem Gelb hervorgehoben.

Ich muss zugeben, beides hätte mich jetzt gar nicht dazu bewogen das Buch in die Hand zu nehmen. Aber wie sag ich immer so schön, es kommt auf den Inhalt an. Und darum hab ich es auch gelesen. Was hatte ich zu verlieren, ich hab es ja nicht selbst gekauft, denn auch der Preis find ich echt happig für 125 Seiten. Aber mit dem Prädikat der Kulturförderung des Kantons und der Stadt Zürich, da darf’s dann schon etwas teurer ausfallen.

Schreibstil

Den Schreibstil an sich mochte ich wirklich gerne, leicht, flüssig, so wie einem der Schnabel gewachsen ist, liest sich das Büchlein wirklich locker und schnell durch. Was ich witzig fand ist, das sie auch immer mal wieder in Schweizerdeutsch wechselte, da gab’s dann doch ein paar Stellen wo ich echt lachen musste, einfach weil’s so passend war. Eine kleine Kostprobe gibt’s weiter unten. Aber hier gibt’s ein aber… Aber hier gibts ein aber 🫣 poh das klingt ja doof.

Was hat mich also genervt? Und zwar so, das ich echt kurz überlegte das Buch weg zu legen weil ich nicht rausfinden wollte wie oft das vor kommt. Sie gendert. Ja, da werden jetzt viele denken; Ja und, das ist doch heute normal, so wichtig. Ich gehöre zu den Menschen, die da echt allergisch drauf reagieren. Und doch, ich hab’s weiter gelesen, und es hält sich in Grenzen. Aber irgendwie ist das alles etwas typisch. Gefördert werden heute ja vor allem ganz bestimmte Dinge… Aber darum geht es hier nicht, sorry schweife ab.

Als Illustratorin hat sie auch hier ein Zeichen gesetzt, man findet viele Zeichnungen, mit dem Text spielt sie auch, das Büchlein ist im gross und ganzen im „Flattersatz“ gehalten aber dazwischen gibst Listen, verschiedene Fonts und auch mal sehr gross geschriebene Worte oder Textfetzen. Also sehr abwechslungsreich. Was mir auch wirklich gefällt.

Themen

Es sind Themen aus dem Leben der Menschen, von Herr und Frau Schweizer. Einiges fand ich echt genial und witzig rüber gebracht, anderes fand ich irgendwie platt und hatte auch einen Hauch von Propaganda. Manchmal dachte ich so bei mir, Hauptsache „WOKE“, das zieht heute und ist ein Garant für den Erfolg. Vor allem wenn bei jedem Thema welches man anspricht, der moralische Zeigefinger erhoben wird. Das muss man heute, denn wehe wenn nicht, dann ist man als Comedian schnell abgeschrieben und wird in eine bestimmte Ecke gestellt.

Dennoch möchte ich fair sein, so oder so, bringt sie es witzig rüber.

Lieblingsstelle

Kapitel Natur – Schweizer Bauer um’s Jahr 1800

„Du Fränzi, es isch sonen schöne Tag hüt, wemmer nöd echli uf de Berg ufe go wanderä?“

Dann hätte seine Fränzi ihm gesagt:

„Du, los emal, Ueli. Mier hend zäh Ross, drissg Chüeh, vierzg Säuli und FÜFZG CHIND zum über d’Rundene bringe. Meinsch du würklich, ich lauf jetzt mit dier de Hoger duruf, rutsch us, brich mer de Chnöchel, ghei um und STIRB, nume wel du hüt grad kei Luscht gha hesch zum Mälche?
Pff.
So, und jetzt nimm de Chübel und gang öpis go melche.(Am liebschte es Tier.)“

Seite 55

Fazit

Für mich war es eine leichte Lektüre zwischendurch mit stellenweise witzigen Passagen. Aber nicht mehr.


Ich bedanke mich noch mal beim Knapp-Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Nun wünsche ich euch einen wunderschönen Donnerstag, hier scheint die Sonne bei leicht bewölktem Himmel. Hoffe bei euch auch, auch wenn die Temperaturen grade noch ziemlich frisch sind mit 10 Grad. Ich brauch jetzt ein Kontrastprogramm was das lesen angeht und hab mir einen Fitzek geschnappt.

Herzlich – Alexandra

4 Gedanken zu „Reptil – Ein kaltblütiges Libretto“

  1. Ach, ich weiss nicht warum das bei mir so ist, also das die damals einfach auf mich zu kamen oder auch jetzt wieder ab und an welche Schicken. Damals vor 12 Jahren war ich halt eine der ersten Buchblogger, und irgendwie kam mein Blog, ich, gut an. Ich war so überrascht, ich weiss noch wie das war, ein Sommertag bekam ich ein grossen Umschlag vom Pan-Verlag, wurde glaube neu gegründet, und da war das Programm drin mit einem Begleitbrief, ich möge mir doch gerne ein paar Bücher aussuchen wenn ich die gerne lesen und rezensieren würde. Ich wow, an sowas hab ich nie gedacht, deswegen hab ich auch gar nicht mit dem Bücherblog angefangen sondern weis mir spass machte. Aber seit da fluteten zum teil die Bücher nur so rein…

    Aber du hast recht, man hat ja auch eine Verantwortung und man möchte ja auch noch seine eigens gekauften Bücher lesen. Und ich bin gar nicht böse das es ruhiger ist hier was das angeht.

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  2. Gott sei Dank bekam ich bisher nur 2 x unangekündigte Rezensionsexemplare. Eines habe ich gelesen, das Andere nicht, denn es passte überhaupt nicht zu meinen Lesevorlieben. Denn auch wenn der Verlag einem „einfach so“ ein Buch zusendet, dann sollte es auch zum Blogger passen. Dieses hier hätte bei mir wohl keine Chance gehabt. Aber schön, dass es Dir einigermaßen gefallen hat.

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    1. Liebe Babis,

      bei mir war und ist das auch heute noch gang und gäbe das ich vor allem ungefragt welche bekomme. Ich selber frage nie selbst nach, das bin ich einfach nicht, ausser sie schicken mir mal ein Katalog oder ein Mail mit einer Anfrage. Aber wie gesagt das ist bei mir eher selten der Fall. Keine Ahnung warum das so ist.

      Ich hab irgendwann auf dem Blog dann auch geschrieben, das ich mir vorbehalte Bücher die mir ungefragt zugeschickt werden, nicht zu lesen. Oder zu einem anderen Zeitpunkt. Weisst, ich hab so viele tolle Bücher und Autoren lesen können, die mir sonst wohl nie in die Finger geraten wären, dafür bin ich wirklich dankbar, aber dennoch, müssen die Verlage damit rechnen das ihr Buch dann ungelesen weiter ziehen darf.

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      1. Ich denke mal, in bin kein großes Licht in der Blogger-Szene und das ist auch gut so. Das wären nur wieder Erwartungen denen man nicht (vollkommen) entsprechen könnte.

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