Über mich

Hallo und einen wunderschönen Tag ihr lieben Seelen da draussen! 

Nach all der langen Zeit des bloggens, ja Pausen hat’s immer mal wieder gegeben, also 20 Jahre, tu ich mich doch immer noch schwer über mich zu schreiben. Was ist wichtig, was interessiert und was eben nicht? Aber da ich ja auch selber gerne weiss wer da so in die Tasten haut und seine Gedanken zum besten gibt, mach ich doch das auch sehr gerne. Es dauert halt einfach ein Weilchen. 

Ich bin immer noch Baujahr 71, also noch gut in Schuss aber nicht mehr so tau frisch. Bin in Bayern vom Fliessband gehüpft, und lebe seit praktisch immer in Zürich. Bis hier hin hat sich nichts geändert seit ich mich im letzten Blog vorgestellt habe, aber jetzt gibts einen sehr grossen Einschnitt…

Während ich bei der letzten Vorstellung noch verheiratet war, bin ich nun seit 14. Mai 23 Witwe. Mein Mann ist total überraschend gestorben, am Muttertag in der Früh. Wir waren 34 Jahre zusammen, davon 28 Jahre verheiratet. 😢 Ich befinde mich noch immer im Schock, genau so alle anderen um mich rum.

Kinder habe, hatten wir natürlich auch. Ich 3, mit meinem Mann 2. Dazu sind 3 weiter Enkeln dazu gekommen. Der jüngste ist jetzt 1 Jahr alt. 🥰 

Inzwischen hat mich auch meine über alles geliebte Samtpfote verlassen. Vor bald 2,5 Jahren musste ich Danu einschläfern. Sie hatte Krebs im Maul. Auch dies eine harte zeit, nach 13 Jahren.

Letztes Bild – 5. Januar 21

Ansonsten hat sich auch bei mir einiges verändert, nach dem ich ja vor 10 Jahren ins Berufsleben wieder eingestiegen bin, bin ich inzwischen Rentnerin. In Folge einer Komplexen PTBS bin ich seit 5 Jahren arbeitsunfähig und kämpfe für ein einigermassen normales Leben. Doch nach dem Tod meines Mannes vor 2 Monaten ist meine Welt, die ich langsam begonnen habe neu zu gestallten, neu zu erforschen, erneut in 1000 Stücke zersprungen. Zur Zeit macht nichts mehr einen Sinn, nicht mal mehr die Therapie, hab auch kurz davor mit Ergotherapie angefangen, die natürlich im Moment auch nicht weiter geführt wird. Aber ja, die Therapie wird weiter gemacht, ich brauche sie, dass weiss ich, jetzt noch viel mehr, auch wenn es für mich schwere Stunden sind…. Auch die Ergo versuche ich wieder aufzunehmen.

Klar, auch ich hab noch immer Hobby’s. Lesen ist noch immer mein liebstes, auch wenn es die letzten 5 Jahre sehr gelitten hat. Denn im tiefsten seelischen Tal das ich seit Anfang 2017 durch schritt, schaffte ich es leider kaum zu lesen. 2018 ging ich von einem Tag auf den anderen in den Rückzug, 8 Monate setzte ich kein Fuss aus der Wohnung. Ich schaffte es grade mal vom Bett ins Wohnzimmer auf die Couch und wieder zurück. Hab mich nicht angezogen, also nur immer im Trainer rum gelaufen. Da war ich echt froh, denn mein Mann hat alles übernommen. Dennoch, seit diesem Jahr klappt’s wieder besser mit lesen, wenn es so weiter geht komm ich auf die Hälfte des Pensums von früher. Da bin ich sehr zu frieden. Und wer weiss… vielleicht wird es nächstes Jahr noch besser, ansonsten, auch nicht tragisch. 

Fotografieren kam natürlich auch viel zu kurz die letzen Jahre, da muss ich mich auch wieder etwas motivieren um das neu zu beleben. 

Dazu kam jetzt noch das zeichnen. Nun, nicht wirklich realistisches Zeichnen sondern mehr Muster. Es geht mir mehr darum mich abzulenken, und zeichnen ist da schon sehr meditativ und auch wenn es nicht klappt den Geist zu beruhigen ist es nicht schlimm, beim Lesen ist das halt kontraproduktiv, wenn man mit den Gedanken ständig wo anders ist. 

Was ich auch immer noch  gerne mach ist, Serien, Filme und Dokus gucken.

Jetzt fühlt sich zwar alles irgendwie falsch an. So ohne meinen Mann, denn wir haben alles zusammen gemacht, waren praktisch 24/7 zusammen, haben viel geredet, diskutiert, uns gefreut, gelacht, und ausgetauscht, waren zusammen traurig und verzweifelt, oft auch schockiert und überrascht. Grade in der Zeit während Corona. Die letzten 6 Jahre waren sehr intensiv aber sehr schön. Ich bin dankbar für diese Zeit, viele hatten das Privileg nicht, oder haben es nicht. Hätten wir beide gearbeitet wie alle anderen auch in unserem Alter, hätten wir das Glück nicht gehabt so viel Zeit zusammen verbringen zu können wie wir das jetzt konnten. Ein kleines Geschenk vom Universum… ✨

Nach dem ich mit bloggen aufgehört habe, aus diversen Gründen, hab ich nun das Bedürfnis wieder zu schreiben. Und was liegt da näher als ein Blog? Eben… Klar, viele würden jetzt sagen, warum das in die Öffentlichkeit tragen? Ich so, warum nicht? Es gibt so viele Themen worüber noch immer geschwiegen wird, aus Scham, oder weil man sich schuldig fühlt, weil man nicht darüber redet, aber wie sollen denn solche Themen im Leben besser werden wenn man es nicht anspricht? Wie sollen all die Menschen, die sich alleine fühlen mit ihren Problemen, Gedanken, Ängsten, wie sollen sie denn wissen, dass es eben auch anderen so geht? Woher sollen sie sich inspirieren lassen? Ernst genommen fühlen? Ich weiss wie es ist, belächelt zu werden, kritisiert zu werden, ständig hinterfragt zu werden bei einer Krankheit die man ja so körperlich nicht sieht. 

Oder wie ist es mit Gedanken, Meinungen und Ansichten die, grade in den letzten Jahren, verpönt sind und unterdrückt werden? Es gibt so viele die einfach ihren Mund nicht aufmachen um nicht kritisiert, diffamiert und abgestempelt zu werden. Es sind nicht wenige, die anders denken als dass uns zur Zeit vorgegeben wird. Das gängige Narrativ hinter fragen, ihren gesunden Menschenverstand noch haben und auch gebrauchen, aber sie tun es meist im stillen. Das find ich schade, denn es braucht all diese Stimmen eben auch! Beide Seiten, mit Respekt und Anstand sich begegnen, das braucht es, grade jetzt!! 

Und ja, sogar meine Therapeutin meinte, gerade solche Stimmen braucht’s jetzt, es müssten viel mehr raus gehen, und hinter ihrer Meinung stehen. Sich nicht verunsichern lassen von all den, schon inflationär verwendeten Totschlag-Argumenten wie Nazi, Rechtsextremer, Verschwörungstheoretiker, Faschist, XY-Leugner u.s.w mundtot machen zu lassen… All das zeigt nur, das dein Gegenüber keine Argumente hat um dir das Wasser zu reichen. 

Also, was kannst du nun auf diesem Blog in Zukunft finden? Ich denke, der Titel verrät eigentlich schon viel. Es geht um Alltagsthemen, ums Leben an sich. Natürlich um die aktuelle Situation, es wird aber auch um Gesellschaftliches gehen, was mir so dazu durch den Kopf geht, meine Meinung dazu, und nein, ich will keinen bekehren. Einfach neue Leute finden die vielleicht gleich oder ähnlich denken wie ich, denen es wie mir geht, oder vielleicht auch ne andere Perspektive aufzeigen, einen anderen Blickwinkel. Wer mag kann sich an einer Diskussion beteiligen… Ich war und bin schon immer ein offener Mensch gewesen, philosophiere gerne über Gott und die Welt wie man so schön sagt. Einfach mit Respekt und Anstand sollte das ganze ablaufen, dann ist jeder hier willkommen. 🤗

Was es noch zu sagen gibt, wie schon in meinen früheren Blogs hab ich das öffentlich gemacht… Ich bin Legasthenikerin. Bedeutet, es werden Schreibfehler, mal mehr mal weniger, zu finden sein. Regt euch nicht auf, solange ihr versteht was ich sagen will, dürft ihr die Fehler auch gerne behalten, wer sich dennoch genötigt fühlt, mich auf solche Aufmerksam zu machen, dann doch bitte anständig, denn beleidigende Kommentare brauch ich nicht, will ich nicht und werden von mir ohne Kommentar gelöscht. Wer damit nicht umgehen kann oder will, darf gerne meinen Blog meiden. 

Auch dieser Blog betreibe ich als Privatmensch, aus spass und tollerei, naja und weil ich gerne schreibe und mich mitteile, diskutiere und mich mit Gleichgesinnten austauschen mag. Sei das über das gleiche Hobby oder über Themen die man gemeinsam teilt. 

Wie sich das Blog entwickelt… Keine Ahnung, das wird sich mit der kommenden Zeit zeigen. Ich bin wie immer nicht drauf aus gross und bekannt zu werden, in erster Linie schreibe ich es für mich, zum Gedanken los werden, reflektieren und zu verarbeiten. Wenn sich liebe Seelen hier her verirren, dann seid herzlich Willkommen bei mir auf dem Blog.

Alles Liebe, Alexandra

5 Gedanken zu „Über mich“

  1. Hallo liebe Alexandra!

    Ich habe dich über Giannis entdeckt.
    Zuvor möchte ich dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen und dir auch sagen, dass es mich zutiefst berührt hat.
    Ich weiß nicht, ob ich so kurz nach dem Tod meines Lieblingsmenschen meinen Blog weiterbetreiben kann, aber es wäre sicher das Beste um sich abzulenken. Und es braucht Mut, den du wohl hast. Chapeau!

    Und ja, man darf über das Thema Tod schreiben, mehr denn je um die Angst davor zu nehmen. Mein Lieblingsmensch und ich waren zweimal bei einem Krematorium, während das Haus der offen Tür Projekt, um uns genau dort die Angst zu nehmen, vor der Einäscherung und vor dem Tod allgemein. Und dann haben wir angefangen, wir sind beide 74 und 65, unsere Beerdigung zu planen. Die ist jetzt komplett!

    Ich bedanke mich jedenfalls für deine Offenheit, sie tut mir gut, weil meine einzige Angst darin besteht, dass mein Mann vor mir stirbt.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Zeit. Lass dich nicht beirren und tue was nur dir gut tut!

    Liebe Grüße

    Anne

    Like

    1. Herzlich Willkommen, liebe Anna, auf meinem Blog!

      Danke dir für deine Anteilnahme und deine lieben Worte. Was das weiterführen angeht, ich hatte davor eine etwas längere Pause, und ich denke, das schreiben war und ist für mich einfach auch ein Ventil. Und ich mach es gerne, es hilft auch zu reflektieren und wie ich schon gesagt habe, Menschen zu erreichen und zu zeigen das sie nicht alleine sind. Auch wenn ich das bloggen in erster Linie als etwas sehe das ich für mich tu. Und ja, es ist Ablenkung.

      Mut…? Ich empfinde mich eigentlich nicht als mutig, denn ich war schon immer ein offener Mensch. Und ich rede gerne auch über Themen die eben in unserer Gesellschaft oft noch ein Tabu sind. Ich find es eben wichtig diese aufzubrechen. Weil es mir selber fehlt darüber reden zu können. Und seit es die Sozialen Medien gibt, hab ich das Gefühl, das sehr viel mehr Dinge tabuisiert werden, da man sich immer gut hin stellen will, besser sein will, alles perfekt ist im Leben… Und das ist es nun mal nicht. Darum möchte ich aufzeigen dass das Leben eben nicht nur bling bling und super duper ist. Und jeder Perfekt sein kann oder muss.

      Das ist auch eine tolle Einstellung! Und finde ich wirklich schön das ihr das für euch so habt machen können. Und vor allem das es euch geholfen hat. Es fällt ja vielen schon schwer über den Tod an sich zu reden, geschweige über die eigene Vergänglichkeit. Dass schliesst man aus, so lang wie es nur geht. Was ich aber eben auch falsch finde, denn der Tod gehört zum Leben mit dazu.

      In dem Moment wo wir geboren werden, beginnen wir zu sterben. Manche Seelen sogar schon während des Entstehens.

      Mein man und ich, haben immer wieder mal drüber geredet, kam davon weil meine Mutter ja schon früh verstarb. Dann kaum war ich 20 meine Oma und dann ein Freund, später, vor 12 Jahren mein Grossvater … Also Tod und Sterben war schon in meiner Kindheit ein alles überschattendes Thema.

      Ich kann deine Angst so gut verstehen. Ich hab mich oft gefragt, was ist wohl schlimmer, ihn zu verlieren und dann mit meiner Trauer und des Vermissen’s alleine zu sein oder wenn ich gehe, zu wissen wie es ihm dann gehen würde, was ich auch nicht wollte mir vorzustellen. Jetzt ist es Tatsache, er ist vor mir gegangen und das so viel früher als man es sich vorstellen wollte. Ich umarme dich und wünsche dir, das du die Angst loslassen kannst. Denn sie hilft dir nicht weiter und vor allem, es wird so anders sein als das du es dir vorstellen kannst. Versuch dich von dieser Angst zu lösen und geniesse die Zeit in vollen Zügen die ihr zusammen noch habt. Das blöde ist, es kommt wie es kommt, egal wie viel Angst man hat. Ändern kann man es nicht. Und es wäre schade die Zeit, die einem bleibt, mit Angst zu belasten.

      Danke, das versuche ich, was mir aber auch immer noch schwer fällt. Es ist ein neuer Abschnitt, ein ganz neues Leben, in das man sich erst rein fühlen, einen Weg finden muss. Und das braucht Zeit. Aber ich gebe mir mühe.

      Danke für deine Worte und Gedanken und auch für den kleinen privaten Einblick. Das bedeutet mir viel.

      Herzliche Grüsse
      Alexandra

      Gefällt 1 Person

  2. Liebe Alexandra,

    mit dir und deinem Blog erlebe ich gerade eine kleine Premiere für mich. Tränen laufen mir für normal nicht so schnell über das Gesicht!

    Was für ein Blog und welch eine Geschichte. Tausend Dinge sausen mir durch Kopf, so viel möchte ich dir direkt schreiben und sagen, dabei kennen wir uns beide gar nicht.

    Somit hoffe ich einfach, es ist ok für dich, dass ich deinen Blog in meine Bookmarks gepackt habe und hier nur einmal öfter lesen werde!

    Vielleicht doch noch ein persönlicher Gedanke: Die Vergangenheit ist ein Teil von uns, auch wenn der Blick auf die Zukunft gerichtet ist. Ich wünsche dir Zeit und den inneren Frieden, die Vergangenheit mit einem Lächeln zu versehen und den Mut, mit ganz viel Kraft und neuer Energie nach vorne zu blicken.

    Alles Liebe und herzliche Grüße
    Giannis

    Like

    1. Lieber Giannis,

      oh wow, dabei hab ich doch erst grade neu angefangen. Aber es berührt mich sehr das du so emotional darauf reagierst.

      Ich hoffe ich hab dich nicht zu sehr getriggert, das würde mir leid tun, aber manchmal ist das leider gar nicht zu vermeiden, manchmal sind es die alltäglichen Dinge die einen so berühren.

      Du kannst gerne schreiben, meine Mail ist ja öffentlich wenn du was loswerden möchtest das du nicht öffentlich sagen möchtest. Ansonsten, nein, das stört mich gar nicht das du mein Blog in deine Bookmarks gepackt hast, das ehrt mich sehr. Danke dafür.

      Danke für deine lieben Worte, und ja, du hast völlig recht, doch leider bin ich noch nicht so weit. Aber ja, der Blick ist natürlich auch schon in die Zukunft gerichtet, auch wenn ich mit meiner Hand gleichzeitig nach hinten gerichtet, Die Vergangenheit noch nicht loslassen kann und möchte.

      Dankbare Grüsse
      Alexandra

      Like

      1. Liebe Alexandra,

        hab Dank für deine so herzlichen und auch emotionalen Worte. Nein, du hast mich nicht zu sehr „getriggert“. Deine Art zu schreiben und dein Schicksal haben mich tief berührt und ich finde, dazu kann und darf ich auch stehen bzw. es dir ganz offen sagen!

        Was dein Angebot mit der Mail angeht, so sage ich von ganzem Herzen „dito“. Auch du darfst mir gerne schreiben. Es gibt jetzt auf meinem Blog auch extra einen Button dafür! Sorry, aber den musste ich an dieser Stelle einfach erwähnen.

        Was den letzten Absatz und deinen Blick auf die Vergangenheit angeht. Es braucht Zeit und viel Kraft, aber irgendwann ändern sich die Bilder, die du siehst und aus viel, viel Schmerz, wird eine ganz besondere Dankbarkeit. Wichtig ist, dass du deine eigene Uhr bist und du bestimmst, wie und welches Tempo du dabei an den Tag legst. Nimm dir deine Zeit.

        Nochmals ganz liebe und herzliche Grüße
        Giannis

        Gefällt 1 Person

Schön das du dich entschieden hast deine Gedanken mit mir, uns, zu teilen.