So, heute mochte ich euch den Beitrag hier ans Herz legen, hab ja versprochen das ich noch einen zum Thema nachlege. Hier also ist er. Warum aber dieser Beitrag? Weil viele eine falsche oder gar keine Vorstellung haben was den diese Lese- Rechtschreibschwäche überhaupt ist. Gerne möchte ich daher ein klein wenig darüber erzählen. Es soll aber keine grosse Abhandlung werden, wer sich ausführlich darüber informieren will oder muss, soll das bitte auch tun, aber dann empfehle ich euch natürlich Sachbücher oder die dazu gehörigen Stellen 😉
Da ich mich hier vor 3 Wochen geoutet habe, möchte ich euch mit wenigen Worten verständlich machen was das eigentlich bedeutet an einer Lese-Rechtschreibschwäche zu leiden.

Legastheniker sind von geringer Intelligenz!
Ich bin Legasthenikerin, also muss ich dumm sein!
LRS bedeutet nicht lesen zu können!
Das sind Vorurteile mit denen wir, Menschen wie ich, zu kämpfen haben. Vor allem wenn wir uns so exponieren und ein Blog und dann erst noch über das geschrieben Wort schreiben! Aber wissen ja, das Vorurteile davon kommen, dass man über die Sache einfach nichts weiss oder zu wenig weiss oder nur Halbwahrheiten darüber gehört hat. Da möchte ich eben Abhilfe schaffen und das mit wenigen Worten.
Ich denke jeder kennt das Wort dieser Störung, wenn nicht, dann sicher doch unter dem Namen Lese-Rechtschreibstörung/schwäche. Denn dies ist der gebräuchliche Begriff im deut. sprachigen Raum. International nennt sich die Schwäche Dyslexie.
Aber was bedeutet das jetzt überhaupt?
Um das Wort zu verstehen, müssen wir vielleicht mal den Ursprung anschauen. Das Wort Legasthenie kommt aus dem alt.griechischen und bedeutet soviel wie „legein“ ‚sprechen‘ [hier ‚lesen‘, ‚schreiben‘, ‚auslegen‘] und „astheneia“ ‚Schwäche‘; also etwa ‚unfähig sein, auszulegen.
Unter dieser Störung versteht man eine massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Was das für eine betroffene Person bedeutet, kann ich euch auch sagen, wir Legastheniker haben Probleme das geschriebene Wort in Sprache um zu setzen und anders rum. Heute geht man davon aus das dies eine genetische Veranlagung ist, heisst anders, jemand aus der Familie hatte schon mal ein Problem mit der auditiven und visuellen Wahrnehmung und der Verarbeitung der Sprache. Doch auch neurologisch kann man da erkennen das was nicht stimmt. Die soziale Schicht kann ein Risikofaktor sein aber genauso andere Faktorent spielen eine grosse Rolle.
Die Störung tritt isoliert und Erwartungwidrig auf. Das heisst, die Schriftsprachliche Probleme entstehen ohne dass es eine plausible Erklärung wie eine generelle Minderbegabung oder schlechte Bildung gibt. In Deutschland leiden 4% der Bevölkerung an dieser Störung. Wie es sich in der Schweiz verhält hab ich leider nicht rausgefunden. Wenn man das Problem frühzeitig erkennt, können die Probleme meist kompensiert werden. Doch je später die Therapie ansetzt, wenn überhaupt, desto geringer ist der Erfolg.
Wie erkennt ein Aussenstehnder das er einen Legastheniker vor sich hat?
- Buchstaben verdrehen
- Reihenfolgefehle
- Regelfehler
- Auslassungen / Hinzufügen
- Satzzeichenfehler
- Fehlerinkonsequenz (es werden nicht immer die selben Fehler wiederholt sondern mal kann es richtig geschrieben sein mal eben falsch)
Was bedeutet es für einen Legastheniker zu lesen?
Nun… das Erscheinungsbild sieht hier wie folgt aus:
- Auslassungen von Wörter / Hinzufügen von Silben
- Niedrige Lesegeschwindigkeit
- Ersetzungen und Startschwierigkeiten (stockendes lesen)
- Verlieren der Zeile / geringes Leseverständnis
- Auch das Schriftbild kann Hinweise auf Legasthenie geben
- Oft unleserlich Krakelig Schlechte Aufteilung des Geschriebenen Fehlende Ü- Ö- Ä- Striche.
Weitere Hinweise können sind…
- Geringe Konzentration
- Extrem unordentlich
- Körperlich unruhig
- Vergesslich
Die fett hervorgehobenen Hinweise treffen alle bei mir zu. Oft bis sehr oft.
All das sind Hinweise. Heisst aber nicht jede/r die/der hier einiges bei sich bejaen kann, ist auch Legastheniker! Sollten aber mehre Punkte zutreffen sollte man vielleicht doch mal ne Abklärung machen.
Sogar die Weltgesundheitsorganisation hat die Legasthenie in die Internationale Klassifikation psychischer Störungen aufgenommen.
Die WHO unterscheidet dabei
- F81.0 Lese-Rechtschreibstörung
- F81.1 isolierte Rechtschreibstörung
- F81.3 kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten
So, ich hoffe ich konnte euch etwas verständlich machen was Legasthenie ist und so auch etwas vermitteln mit was Betroffene sich rum kämpfen müssen. Und natürlich wär es schön wenn ihr durch dies auch mehr Verständnis aufbringen könntet 😉
Herzlich – Alexandra