
Guten Morgen du liebe Seele,
hier ist schön Wetter, aber wirklich immer noch sehr frisch, aber am nachmittag ist es ganz okay. Ich hab schon einiges geschafft, und jetzt möchte ich dich etwas in meine Gefühlswelt mit nehmen. Gut, das tu ich immer wieder mal, aber dieser Beitrag fällt unter Trauerverarbeitung, denk ich mal. Erst grade letzte Woche hab ich über die Dämonen die mich begleiten und begleitet haben geschrieben, und wie erleichtert ich mich fühle. Gut, es fühlt sich noch immer komisch an, manchmal auch immer noch falsch, aber ich weiss, das es so sein darf. Das hat nichts damit zu tun wie sehr mir mein Mann fehlt. Was war also diese Woche los?
Dienstagnachmittag, ich hatte alles erledigt was ich musste, wollte, und konnte ohne schlechtes Gewissen meiner Erschöpfung nachgeben die noch vom Montag herrührte. Ich lag also auf der Couch, eingekuschelt in meine warmen Decke und mit eBook. Ich kämpfe gegen das frieren und dem weg sacken. Ich wollte nicht schlafen aber die Erschöpfung ist stark genug das meine emotionalen Barrieren fallen, ich habe keine Kraft mehr sie aufrecht zu halten und die Trauer überflutet mich. Mit einem Schlag sind Gefühle wie Verlust, Trauer und Vermissen so präsent, dass sich die Tränen ihrem Weg bahnen und sich ein Schluchzten aus meiner Kehle quält.
Der Montag war einfach (zu)viel. Hat irgendwie das Fass zum überlaufen gebracht. Der Donnerstag letzte Woche hat mich schon enorm viel Kraft gekostet, aber ich hab’s geschafft ihn zu meistern, doch Montag war hart. Und auch wenn jetzt meine Gefühle von Gestern nichts mit dem Montag an sich zu tun hatten, war die Erschöpfung der Grund weshalb das alles hoch kam.
Ich gebe mir mühe wirklich positiv zu sein, dankbar für das was ich habe, dankbar was ich dazu gewonnen habe zu sein, aber grade Dienstag war es mir umso schmerzlicher bewusst was ich verloren habe.
Ich vermisse Umarmungen. Nicht die ‚Hallo schön dich zu sehen‘ 3 Sekunden Umarmung. Sondern die wirklich intimen. Nein, ich mein jetzt nicht sexuell, sondern die, die darüber stehen, die tiefen. Die vielleicht auch mit einem Kuss / Stirnkuss begleitet werden. Umarmungen in denen man wirklich tiefe Energien austauscht. In denen man sich auch manchmal tief in die Augen schaut und man erkennt wie sehr der andere einen liebt ohne das Worte fallen. Die Art von Berührung / Umarmung die einem das Gefühl geben Geborgen und sicher und bedingungslos geliebt zu sein.
Ich vermisse Zärtlichkeiten / Kuscheln. Und nein, auch hier rede ich nicht von etwas sexuellem. Hier geht es mir um das spüren. Um eine erweiterte Wahrnehmung meines Mannes. Wie zum Beispiel ein schnelles Wangen Streicheln beim vorbei gehen, oder Berührung beim gemeinsamen fernsehen, oder kuschelnd einzuschlafen. Oder den Gute Morgenkuss / Gute Nachtkuss. Arm in Arm einzuschlafen oder aneinander gekuschelt. Oder einfach ein liebervoller Blick. Die Art von Zärtlichkeit die einem das Gefühl gibt der einzige Mensch zu sein der grade wichtig ist, den man nie mehr hergeben möchte.
Ich vermisse seinen Duft, der ist nach über einem Jahr völlig aus der Wohnung verschwunden und ich weiss einfach nicht mehr wie er gerochen hat. Manchmal kommt mir die Wohnung so fremd vor wenn ich eintrete. Weil die Wohnung anders riecht. In Worte kann ich es noch ausdrücken, der Duft war schwer und erdig. So völlig anders als der Duft von weissen Männer. Ja, Afrikaner duften anders. Bei der Stimme geht es mir gleich, ich kann sie noch beschreiben, aber hören kann ich sie nicht mehr. Sie war tief, warm, sexy… Ich weiss, das klingt paradox, wie kann ich etwas erklären und beschreiben das ich so nicht mehr mit den Sinnen war nehmen kann? Ich weiss es einfach… Aber das ich das nicht mehr hervorrufen kann, das schmerzt mich einfach sehr, es ist so als würde er mir immer mehr entgleiten. Klar, ich weiss wie er ausschaut, das ist tief eingebrannt in meinen Erinnerungen, und Fotos hängen hier natürlich auch rum. Aber den Duft und die Stimme kann ich einfach nicht mehr hervor holen.
Ja, die Nähe fehlt mir wirklich sehr, nicht das mir die Gespräche, sein Humor und Lachen nicht auch fehlen würden aber die Nähe fehlt mir mit Abstand am meisten inzwischen. In den Arm genommen zu werden, gehalten und aufgefangen zu werden. Getröstet, gestärkt, gewärmt, geneckt zu werden.
Umarmungen und Berührungen sind so viel mehr… Die haben nicht nur die Kraft sich verbunden zu fühlen, getröstet, gestärkt oder Geliebt, nein Umarmungen haben noch viele andere Effekte. Umarmungen sind gut, sie kurbeln nicht nur wichtige Botenstoffe für unseren Körper an und wirkt sich so auf unser Körpersystem aus. Da könnte ich jetzt so viel zu schreiben. Aber darum gehts grade nicht.
Aber an solchen Tagen würde ich mich am liebsten ins Bett legen und nicht mehr aufstehen wollen. Aber ja, ich weiss, morgen ist wieder ein neuer Tag, mit neuen schönen Momenten, wo ich wieder dankbar sein kann, am Leben zu sein, am See sitzen zu können, die Natur geniessen, die Sonne auf der haut zu spüren und so viel mehr. Ich kann mich an vielen kleinen Dingen erfreuen und ich bin wirklich dankbar und demütig.

Ja, gestern ging es mir schon besser, und auch heute ist alles gut, ich freu mich auf den Tag, auch wenn eine gewisse Traurigkeit noch mit schwingt, aber sie ist grade nicht mehr so erdrückend wie noch am Dienstag. Heute ist das Wetter gut, bis jetzt, und ich werde später am Nachmittag sicher noch an den See gehen und die Sinne geniessen. Jetzt werd ich dann erst mal schnell noch einkaufen gehen und den Rest des Haushalts machen.
Was ich noch schnell sagen möchte ist, ja, ich weiss das es da draussen viele Singel’s gibt, denen all das auch fehlt und sich das wünschen, und das tut mir von Herzen leid. Das hier ist kein Wettbewerb, das sich manche da getriggerd fühlen und auf meine Aussagen reagieren, da kann ich nicht’s für. Ich sag weder das mein Schmerz schlimmer ist als eurer oder das ihr kein Recht habt zu klagen noch gebe ich euch die Schuld daran das ihr Singel seid und so ihr selber schuld seid das euch auch die Umarmungen und Zärtlichkeiten fehlt, also lasst allfällige Bemerkungen sein und reflektiert mal warum ihr so drauf reagiert.

Ich danke dir das du bis hier hin gelesen und mein jammern ertragen hast. Ich wünsche dir nun einen schönen Donnerstag und bis morgen wenn du magst.
Herzlich – Alexandra
Ein Gedanke zu „Wenn alle Barrieren fallen“